CASA_trip ins Pragsertal


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CASA-Mitglieder, Vorstandsmitglieder, StipendiatInnen und ExpertInnen der Landesämter auf Exkursion (Foto: Anna Wolf)


„Muren sind schneller als Wasser“ – diese Aussage beeindruckt. So wurde Schmieden in Prags im vergangenen Jahr innerhalb von 15 bis 30 Minuten komplett vermurt. Wie lässt sich dem entgegenwirken? Zu diesem Kernthema führten uns vergangenen Freitag ExpertInnen der Ämter für Geologie und Wildbachverbauung heran. Ein Erfahrungsbericht von Klara Obermair.

Die Exkursion knüpfte an das Thema der diesjährigen Tiroltage an, nämlich „Naturgefahrenmanagement und Biodiversität in Zeiten des Klimawandels“. Extreme Wetterereignisse können große Schäden verursachen, und Dynamiken des Klimawandels machen diese oftmals noch unvorhersehbarer. Es geht im Umgang mit den Naturgefahren jedoch nicht darum, Gefahren zu vermeiden, sondern Risiken zu minimieren. Zudem Gefahren ein soziales Konstrukt sind, da Naturprozesse erst zu solchen durch menschliche Entscheidungen werden, wie etwa ein Haus nahe einer steinschlaggefährdeten Felswand zu bauen, wie uns Pierpaolo Macconi erklärt.

 

 

 

Nach diesem theoretischen Einstieg mit Fallbeispielen im Pragser Gemeindehaus schauen wir uns die heutige Situation im Dorf genauer an, knapp ein Jahr nach schweren Murgängen. Die große Solidarität der Bevölkerung hat einen so schnellen Wiederaufbau erst möglich gemacht, doch einige Spuren sind noch sichtbar. So lässt sich an manchen Gebäuden anhand einer Schlammlinie ablesen, wie hoch Schutt und Geröll nach der Katastrophe standen. Eine Maßnahme, die nun ergriffen wurde, ist die strategische Formung der Wiese im Einzugsgebiet der Mure: Mit dem abtransportierten Geröll wurde das Feld so erhoben und gelegt, dass zukünftige Muren weg von den Häusern und hin zur Straße geleitet werden.

Sandro Gius schildert die Neuformung der Wiese am Dorfeingang von Schmieden (Foto: Anna Wolf)

Weiter geht es nach einer kurzen Wanderung zur Stolla-Alm, wo wir zu Mittag essen und leider von Regen und Hagel gestoppt werden. Weiter geht es also nur bis zur Plätzwiese und anschließend zurück zum Parkplatz, von wo aus wir den Blockgletscher der Hohen Gaisl sehen und interessante Informationen dazu von den Geologen Kathrin Lang und David Tonidandel bekommen.  So gibt es in Südtirol rund 2.000 solcher Blockgletscher, die meisten davon jedoch inaktiv. Unter einer Geröllschicht verbirgt sich ein Gletscher, sichtbar dank eines braun-weißen Altschneefeldes. Es ist schwer vorauszusagen, welche Einwirkungen der Klimawandel darauf haben wird.

Als letzte Station fahren wir zum Lawinenauffangdamm am Köglbach oberhalb von Weitental, der auch gegen Muren schützen soll. Stumme Zeugen von vergangenen Muren und Lawinen sind die alten Höfe, die neben der Schneise gebaut wurden und so relativ sicher davor sind. Jedoch gilt für das kollektive Gedächtnis allgemein, dass nur rund sieben Jahre vergehen, bevor eine Naturgefahr wieder vergessen wird. Ob deshalb wohl ein Grundstück im ehemals vermurten Gebiet von Prags wieder zum Verkauf stand?

Der Lawinenauffangdamm im Weitental (Foto: Anna Wolf)

Die Zusammensetzung der Gruppe aus dem CASA-Vorstand, Clubmitgliedern, StipendiatInnen, sowie ExpertInnen der beiden Ämter boten Gelegenheit für spannende Einblicke, die uns hoffentlich länger als sieben Jahre in Erinnerung bleiben!

Ein großer Dank geht an die Fachleute, die den CASA bei der Organisation dieses Events mit ihrer Expertise wesentlich unterstützt und begleitet, es somit erst ermöglicht haben: Sandro Gius, Kathrin Lang, Pierpaolo Macconi, Martin Pfitscher und David Tonidandel.