Heimat Europa – Eine Spurensuche im Gestern und Heute


MichelsbergmitKatzeMatinée am Samstag mit Regisseur Peter Zach, Produzentin Jana Cisar und Zeitzeugin Wolftraud Schreiber de Concini Sudetendeutsche gestern und heute.

Der Club Alpbach Südtirol Alto Adige (CASA) versucht gemeinsam mit den Bozner Filmtagen in einer Diskussion der Frage nach der Heimat Europa nachzugehen. Gemeinsam mit dem Regisseur des Films „Böhmische Dörfer“, Peter Zach, der Produzentin dieses Films, Jana Cisar, und der heute in Pergine lebenden Zeitzeugin Wolftraud Schreiber de Concini geht der CASA bei einer samstäglichen Matinée am 12. April 2014 um 11 Uhr im Palais Toggenburg (Franziskanergasse 2, Bozen) der Frage nach, was Heimat überhaupt ausmacht.

Vom 22. bis 25. Mai 2014 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt und so sind Fragen zur Europäischen Integration aktueller denn je. Dass Frieden und Wohlstand nicht selbstverständlich sind, das zeigen uns die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und auf der Krim. Europa war in der Vergangenheit ein von Kriegen zerrissener Kontinent, das Projekt Europa unserer Eltern und Großeltern brachte Frieden und Wohlstand. „An uns liegt es, mit diesem Erbe verantwortungsvoll umzugehen“, ist Petra Malfertheiner, Präsidentin des CASA überzeugt, „Deshalb wollen wir vom Club Alpbach Südtirol Alto Adige die Vorzüge des Projektes Europa in Veranstaltungen in Südtirol fördern.“ Eine dieser Veranstaltungen ist die Matinée, welche sich mit Hilfe der Zeitzeugin Wolftraud Schreiber de Concini und den Filmemachern Peter Zach und Jana Cisar, auf Spurensuche begibt und die Vertreibung der Sudetendeutschen kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs beleuchtet und zeigt, wie die Beziehungen der Sudetendeutschen und Tschechen heute sind. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, was Heimat überhaupt ausmacht, gerade im Europa von heute.

Der Club Alpbach Südtirol Alto Adige (CASA) ist ein ehrenamtlich tätiger Verein, der es sich zum Ziel setzt, Studenten und Berufseinsteiger in Südtirol zu fördern, sie zur Auseinandersetzung mit aktuellen Themen anzuregen und den europäischen Gedanken in Südtirol zu verbreiten.

Zu den beteiligten Personen:

Peter Zach wurde 1960 in Graz (Österreich) geboren. Bereits in den frühen 1980er Jahren realisierte er zahlreiche Super 8-Filme im Umfeld des Forum Stadtpark Graz. Später arbeitete er als Kameramann für ORF-Magazinbeiträge und war Redakteur bei „Aktuelle Stunde“ im WDR. 1984 gründete Zach gemeinsam mit Heinz Trenczak und Bogdan Grbić die Filmzeitschrift „blimp“. Seit 1990 lebt und arbeitet er als freier Autor, Regisseur und Kameramann in Berlin. Neben abendfüllenden Dokumentarfilmen wie Malli – Artist in Residence, drehte er zahlreiche Kurzfilme, wie Das Stinktier aus dem Bärental, Das Boot des Versprechens oder Sommergäste in Kraatz (u. a.). Außerdem war er als Kameramann an Oliver Hermanns Carmina Burana (2000) und Stephan Setteles Zuhause ist wo ich bin / Gilaven (2004) beteiligt. Zach war Lektor für Volker Schlöndorff im Studio Babelsberg und ausführender Produzent für den Film Allee der Kosmonauten von Sasha Waltz, der 1999 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Als Produktionsleiter war er 2004 bei Volker Koepps Dieses Jahr in Czernowitz beteiligt und arbeitete 2005 bis 2006 am Buch von Othmar Schmiderers Back to Africa. Er lebt und arbeitet nach wie vor in Berlin.

Jana Cisar ist 1963 in Marianske Lazne (Marienbad), Tschechoslowakei, geboren und lebt seit 1969 in Deutschland. Nach einer Ausbildung in Graphik Design machte sie erste Erfahrungen als Produktionsleiterin am Theater (u.a. mit David Byrne, Robert Wilson, Lev Dodin, Arie Singer, Anatoli Vassilev, Alexander Lang), gründete das Filmfestival Salzburger FilmSzene und arbeitete für Dctp, Alexander Kluge an Sendungen über Richard Leacock, Les Blank, David Byrne, Brothers Quay, Thomas Brasch.

Wolftraud de Concini ist in Böhmen geboren, in Deutschland aufgewachsen und lebt seit 1964 in Italien. Um festzustellen, welche Beziehung sie zu ihrer früheren Heimat hat, besuchte sie Tschechien. Dabei wanderte sie die Strecke ab, die sie und ihre Familie bei der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg gegangen waren. Die Autorin von Texten zu mehr als 30 Reisepublikationen veröffentlichte dann 2013 ihr erstes literarisches Buch: „Böhmen hin und zurück“ heißen ihre Memoiren, in denen sie die Vertreibung und ihre Rückkehr nach Böhmen beschreibt.

Termin: Matinée am Samstag, 12. April 2014, 11:00 Uhr

Ort: Palais Toggenburg, Franziskanergasse 2/Eingang Toggenburggarage